Bei fast allen meinen künstlerischen Arbeiten gibt es eine Gemeinsamkeit:
das Werkmaterial wird auf eine natürlich gegebene "innere"
Skulptur überprüft.
Dabei forsche ich begierig nach im Holz vorhandenen Strukturen, um sie
herauszuarbeiten, zu betonen, Grenzen zu erkunden.
Dem technischen Designertum möchte ich mit meinem Oeuvre entgegentreten,
bin auf der Suche nach puren Urformen, bediene mich morphologischer
Grundmuster. Bewusst pflege ich den traditionellen und behutsamen Umgang
mit Holz, Metall und Werkzeug, wobei der Gebrauch einer Kettensäge
für mich unverzichtbar ist, das Formen mit ihr kann mich in einen
regelrechten Gestaltungsrausch versetzen.
Verschiedene Holzformen mit Aussparungen (Hohlformen, deutlich nach
Maserung, also natürlicher Gegebenheit des Materials, gearbeitet),
weiters höckerartige Holzformen mit rauer, lebhafter Struktur,
die die brachiale Kraft der Motorsäge zur spezifischen Oberflächengestaltung
sowie Formgebung thematisieren entstehen. Die bewusst grobe Struktursprache
der Holzhöcker wirkt kontrastierend mit den glatt geschliffenen
Hohlformen, nochmals.
Grob gesägte Formen, gespaltene Flächen werden partiell durch
Exenterschleifer, Hobel und Schleifschwämme geglättet und
verbunden.
Runde, weiche Formen fließen und fügen sich. Schönheit,
Wildheit und das Skurrile des durch Wachstum natürlich Entstandene
faszinieren mich. Dieses aufnehmend, zu einem Konzept weitertreibend,
entstehen ausdruckstarke, phantasievolle Skulpturen.
Maserung, Relief, Struktur, Oberfläche und eben auch Körperhaftigkeit
sind die Themen.
Eine andere Objektgruppe besteht aus Körpern in einer Verbindung
von Metall und Holz:
Eine Reihe von freien organischen Formen mit sehr glatten Oberflächen
sind mit Metallgriffen versehen, also mit eingearbeiteten Fremdkörpern,
die - im bestehenden Kontrast - Spannung, eine neue Aura, schaffen.
Diesen Arbeiten ist eine hohe Dynamik zueigen, sie geben auch Zeugnis
von Beweglichkeit und zugleich Ausgewogenheit.
Wobei die Fokussierung auf Objekt - bzw. Materialfamilien Klarheit verschafft
bezüglich Materialverwendung, Kompatibilität.
Oftmals sind diese Werke so angelegt, dass sie in Gruppen funktionieren,
Ansammlungen bilden - Dialoghaftigkeit implizieren.
Auch von mir entwickelte Bild(objekte), aufgebaut aus Konstruktionen,
Fundmaterial, Fensterrahmen u.ä. bezogen mit Malerleinen, sind
in ihrer Mehrdimensionalität bereits skulptural angelegt. Reliefartige
Oberflächen, amorphe Formen, Verbeulungen, Einbuchtungen etc. sind
zu sehen.
Leinwand ist hier nicht nur Oberflächenträger von Information,
sondern erscheint körperhaft; geht eine Verbindung mit der unteren
Konstruktion ein.
Bei allen hier genannten Skulpturen gibt es bereits eine Unterteilung
in "Familien"; Elemente, die eindeutig einander zugeordnet
werden können, Konglomerate bilden, aber keine Begrenzung nach
außen verlangen - die für Vielfaches und Erweiterbares stehen.
Es sind ironisch mehrdeutige Ausformungen, die zueinander Bezug herstellen,
eine gemeinsame Sprache zu entwickeln vermögen.
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